Sonntag, 23. September 2018

Schokolade aus Südafrika - Im Glas? - The Chocolate Block 2016

Eine Weinflasche, die mir immer mal wieder unter die Augen gekommen ist, ist der Chocolate Block des südafrikanischen Weinguts Boekenhuitskloof. 

Irgendwie hat der Name einen sehr hohen und einprägsamen u. Auch sind die Bewertungen hierfür bei Vivino ziemlich gut: 4,2 Punkte istehen aktuell zu Buche. Grund genug meine Neugier noch weiter anzustacheln. 

Ich denke es wird Zeit selber mal zu gucken, ob ich auch nur ein Marketing Opfer bin oder ob ich hier wirklich etwas verpassen würde, wenn ich ihn nicht mal teste.






Passend zu meiner Neugier konnte ich den Wein kürzlich bei einem Händler etwas vergünstigt aus dem Angebot bestellen. Ansonsten liegt er preislich in der Regel so bei ca. 25 - 30 EUR. 

Da dies mein erster Kauf eines südafrikanischen Weins ist, nochmal schnell ein paar Hintergründe:

Das Weingut Boekenhuutskloof liegt im Bereich des Franschhoek Valley in Südafrika. Ein weiterer ganz bekannter Ort dort ist Stellenbosch, ca. 35 km weiter im Westen. 
Bereits 1776 wurde das Weingut gegründet, in 1993 jedoch verkauft und umfassend renoviert. Der Name ist von einem großen Baum abgeleitet, dem Boekenhout. 

Angebaut werden Syrah, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Grenache, Semillon and Viognier. 

Der Wein „The Chocolate Block“ ist jedes Jahr ein Cuvée aus verschiedenen Rebsorten, dass immer die Besonderheiten des aktuellen Jahrgangs widerspiegeln soll. Das Cuvée für den Jahrgang 2016 setzt sich wie folgt zusammen:

  • Syrah (79%) 
  • Grenache Noir (11%) 
  • Cabernet Sauvignon (6%) 
  • Cinsault (3%) 
  • Viognier (1%) 

Der Ausbau des Weins erfolgt in verschiedenen Fässern. Der Grenache wurde in 600 Liter Fässern ausgebaut. Für den Cabernet Sauvignon wurden Fässer zum ersten Mal belegt. Der restliche Wein kommt grundsätzlich in Fässer aus französischer Eiche, hier jedoch mit Zweit- oder Drittbelegung. Der Ausbau erfolgte über einen Zeitraum von 16 Monaten. Insgesamt wurden 1979 Barrique Fässer gefüllt - eine Zahl, die sich auch auf dem Etikett der Flasche wieder findet. 

Nun aber zum wichtigen Teil: Wie schmeckt dieser gute Tropfen eigentlich?

Also mal schnell die Flasche aufgemacht und den Korken (ist der irgendwie länger als normal?) herausgezogen. Gleich mal ein Gläschen einschenken und schnuppern. Das Aroma von dunklen Beerenfrüchten, etwas Kräuter und ja... da ist tatsächlich auch Schokolade im Spiel. Ein schöner Geruch der Lust auf den ersten Schluck macht. 

Versuchungen sollte man ja nachgeben - daher probiere ich den Wein auch mal umgehend. 

Der erste Schluck wirkt samtig, seidig, fast ein wenig Schmelz. Rund und elegant. Nach dem Schlucken spürt man deutlich eine Wärme im Rachen. Ein langer Nachhall bleibt zurück. Und ja - da ist wirklich ein wenig Schokolade im Spiel. Nicht ganz so trocken, sondern eher gut zugänglich. Mich erinnert die Machart irgendwie an einen schönen italienischen Primitivo. 

Dadurch, dass er gut zugänglich ist, kann ich mir gut vorstellen, dass sich auch die Ladies, die ansonsten nichts für einen schönen trockenen Rotwein übrig haben hiervon mal ein Gläschen mit Genuss gönnen würden. 

Fazit:
Der Wein lässt sich wirklich gut trinken und macht schon irgendwie auch Spaß. Allerdings ist es schon eine moderne Interpretation. Man bekommt den Eindruck, dass man bewusst versucht genau dieses Geschmacksprofil hinzubekommen. Das ist natürlich nichts schlimmes, allerdings dürften diejenigen, die es eher ganz klassisch mögen womöglich lieber zu etwas anderem greifen. 

Ich persönlich würde es gerne nochmal irgendwann in einem direkten Vergleich mit einem Primitivo versuchen. 

Auch ist der Preis von ca.. 25 - 30 EUR pro Flasche natürlich schon in einem Level, bei dem man nicht ganz so leichtfertig Malcolm eine Flasche auswählt. 

Und natürlich auch viel zu schade bei diesem Preis die Flasche zu lange offen stehen zu lassen. Also in diesem Sinne - zum Wohl!

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