Sonntag, 31. März 2019

Tasting: H. J. Ernst - Spätburgunder Weißherbst

Die Sonne scheint, es ist Sonntag und die Terrasse ruft. Was passt hervorragend zu dieser Kombination?

Genau. Eine ordentliche Portion Müßiggang und ein schöner frischer Terrassenwein. 




Also ab in den Keller und mal die Augen nach einem schönen Rosé Wein aufgemacht. 

H. J. Ernst - Spätburgunder Weißherbst (Jahrgang 2015)

Ein Weißherbst ist für mich irgendwie so ein typischer Sommerwein aus deutschen Anbaugebieten. Neben Spätburgunder, was ja typisch für den Rheingau ist, habe ich auch schon öfters Portugieser Weißherbst gesehen. 

Ein Weißherbst darf grundsätzlich immer nur aus einer einzigen Rebsorte bestehen und wird aus roten Trauben praktisch wie ein Weißwein hergestellt. Ein Rosé hingegen darf auch als Cuvée hergestellt werden. Achja: und die verwendeten Trauben beim Weißherbst müssen mindestens der Qualitätsstufe Qualitätswein entsprechen. 

Beim Weingut H. J. Ernst handelt es sich um einen Familienbetrieb aus Eltville (Rheingau). Die Familie Ernst führt das Weingut nun schon in vierter Generation und bewirtschaftet etwa 33 Hektar in Eltville und der näheren Umgebung (Martinsthal, Kiedrich). Pro Jahr werden ca. 250.000 Flaschen produziert. Rheingau typisch liegt der Schwerpunkt natürlich auf Riesling. Auch im Eichelmann  (Weinführer für deutsche Weine) ist das Weingut als zuverlässiger Erzeuger gelistet.

Wer schonmal auf Sylt bei Gosch essen war hat vielleicht auch dort schonmal eine Flasche Riesling entdeckt. Gosch hat seit langen Jahren dieses Weingut mit im Programm.

Vor geraumer Zeit hatte ich mal den Riesling Classic des Weinguts ins Glas bekommen und war ziemlich angetan. Unkomplizierter frischer Trinkspaß zu einem fairen Preis. Also hatte ich mich damals mal auf den Weg gemacht um direkt vor Ort mal ein paar leckere Flaschen einzupacken. und noch einen zweiten Liebling zu entdecken (Rauenthaler Würfen Riesling Kabinett halbtrocken). Und offenbar hatte mich beim abholen auch noch dieser Weißherbst angesprochen. 


Schauen wir doch mal, wie er sich so macht

Gut gekühlt wird direkt mal ein Glas voll gemacht. 
Gleich nach dem einschenken fällt der Blick natürlich auf die schöne rosa Farbe - Rosé eben. Er riecht fruchtig nach Beeren. Ich würde sagen, dass darunter Erdbeeren gut wahrnehmbar sind. 
Auch typisch für einen Rosé (Moment. Ist ja ein Weißherbst - kein Rosé wie ich heute gelernt habe) hat er einen leichten Körper mit kurzem Nachhall. Die Aromen sind dezent, ebenso wie die Säure. Diese ist angenehm, aber dennoch beansprucht ihre Aufmerksamkeit. Vielleicht hätte ich mir daher einen kleinen Tick weniger Säure oder mehr Zurückhaltung gewünscht. Aber das ist wahrscheinlich einfach Geschmackssache oder stimmungsabhängig. 
Alles in allem ein schöner, leichter Terrassenwein mit einem Alkolholgehalt von 12,0 %. 

Manchmal muss es einfach unkompliziert und leicht sein. Der Sommer kann kommen.

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